Balkanmusik - Le mystère des voix bulgares

Bulgarischer Frauenchor zu Besuch in Berlin (1988)

Aus dem Inhalt:

Ihre Lieder stammen aus der Vergangenheit, aus einer Zeit, in der die Musik noch magische Kräfte besass, zaubern und bannen konnte.

Die Legende weiss, dass Orpheus die Musik zu den Menschen brachte, und hier, in den Bergen Bulgariens, war seine Heimat. Hier sind die Höhlen, durch die Orpheus hinabstieg in die Unterwelt, um Euridyke, seine Geliebte, aus der Welt der Toten zu befreien. Mit seinem Gesang und seinem Saitenspiel rührte er selbst die Rachegötter, die Erinyen, - und Hades, der Fürst des Todes, gab Euridyke frei.

1000 Jahre Fremdherrschaft, blutige Unterdrückung und ewige Rebellion spiegeln sich in der Musik Bulgariens.
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In der Musik bewahrten sie ihre Identität, ihren Glauben, ihren Stolz und ihr Selbstbewusstsein.
Unzählige Feste, auf denen regelrechte Sängerwettstreite üblich sind, haben die alten Lieder bis heute erhalten: archaische, ursprüngliche Melodien, unberührt von den neuen Harmonielehren des Abendlandes, isoliert durch die 500jährige türkische Besetzung.

Fremdartig, manchmal disharmonisch klingt daher diese Musik, die den Wandel der Zeiten überlebt hat.

Ein Bericht von Michael Plümpe, 1988, Öffentlicher Auftritt vor der Gedächtniskirche, Archiv ergo-film