Art Express

Berliner Galeristen machen eine Messe -1989

Aus dem Inhalt:

Der erste Eindruck ist immer der richtige, heißt es, aber das ist nicht wahr.

Hier zum Beispiel findet gerade gar keine Karnevalsfeier statt – wir sind schließlich in Berlin !!! Nein, diese Herren singen heute ausschließlich für die Kunst.

Die Kunst, für die so schön gesungen wird, hängt an den Wänden der Orangerie im Schloß Charlottenburg, und ein Fest wird gefeiert, weil sich 30 Berliner Galerien hier zu einer gemeinsamen Aktion zusammenfanden. Name: Art Express.

Ein Kunst Schnellzug soll es sein, und er donnert durch alle Stile und Moden des Kunstmarktes, von Koje zu Koje – jede Galerie hat schließlich ihr eigenes Kunst-Glaubensbekenntnis:

O TON:
„... Hallelujah...“

Das Angebot reicht vom echten Propheten über den Stadtmaler Kuschnerus, der die neuerdings überall zu sichtenden Trabis noch in heimischer Umgebung porträtierte, bis hin zu den letzten Wilden des Berliner Expressionismus.

In einer Ecke breitet sich ein süßlicher Geruch aus. Der Kenner diagnostiziert Aas, verwesendes Fleisch, und das im Schloß Charlottenburg.

INT. Aas Künstler

INT. Königin Luise

Natürlich ging es nicht nur um die Suche nach dem Idealen. Doch das Materielle, Nahrhafte in Form eines wandelnden Buffets war so schnell vergriffen, daß nicht viel anderes übrig blieb, als das Ideale.

Das aber will demnächst auf Reisen gehen: bis nach Barcelona : der Art Express aus Berlin.

Ein Bericht von Michael Plümpe, 1989, Archiv ergo-film